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Vilém Flusser
Vilém Flusser wurde 1920 in Prag geboren und starb 1991 durch einen Unfall. Er wandert mit zwanzig Jahren nach Brasilien aus, wo er an der Universität von São Paolo Kommunikationsphilosophie lehrt. 1973 läßt er sich in Frankreich nieder und Unterricht in Aix-en-Provence und Arles. Er wird an zahlreichen amerikanischen und europäischen Universitäten aufgefordert, zu lehren. In seiner Forschung konzentriert er sich auf die neuen Kommunikationsmittel. In "Pour une philosophie de la photographie" geht er von der Annahme aus, daß man von Anfang an grundlegende Einschnitte in der menschlichen Kultur beobachten kann. Der erste, der Mitte des zweiten Jahrtausend vor Christus zustande kam, kann "Erfindung der linearen Schrift" genannt werden, der zweite, dessen Zeugen wir sind "Erfindung technischer Bilder".
Bibliographie: Pour une philosophie de la photographie, Paris, Verl.Circé,1996. Choses et non-choses, esquisses phénoménologiques, Nîmes, Verl. Jacqueline Chambon, 1996.

Fluxus
Der Begriff "Fluxus" taucht zum erstenmal im Jahre1961 in New York auf. In seiner Galerie A/G organsiert George Maciunas Abendverstaltungen über die Bedeutung realistischer, konkreter Musik und die Verschmelzung von Formen. La Monte Young, George Brecht, Yoko Ono, Hal Hansen, Jackson Mac Low, das Living Theatre, Henri Flynt, Walter De Maria, Dick Higgins und andere frequentieren die Galerie. George Maciunas gründet die Zeitschrift Fluxus und bietet La Monte Young für die Veröffentlichung von "An Anthologie" (1963), eine Sammlung über Experimentalnoten und Berichten europäischer Künstler und "ehemaliger Schüler" von John Cage, seine Hilfe zur Verfügung. 1962 findet im Städtischen Museum in Wiesbaden das Fluxus-Festival statt. Fünf Virtuose Geiger, die aus Wien kamen, werden wieder nach Hause geschickt und durch Künstler ersetzt, die noch niemals eine Geige in der Hand gehalten hatten und Antimusik machen. Emmett Williams, George Maciunas, Dick Higgins, Benjamin Patterson, Wolf Vostell und Nam June Paik nehmen auf diese Art und Weise an 14 Konzerten teil. Am Anfang der Fluxusbewegung steht John Cages Experimentalkompositionsunterricht in der New School for Social Research in New York Ende der fünfziger Jahre. George Brecht und Dick Higgins nehmen an diesem Unterricht teil.Hier handelt es sich mehr nur um eine Bewegung, hier handelt es sich um eine Einstellung, die so unterschiedliche Künstler wie Eric Andersen, Geoffrey Hendricks, Ben Vautier, Wolf Vostell, Dick Higgins, Joe Jones, Milan Knizak, Charlotte Moorman, George Brecht, Henry Flynt, Nam June Paik, Ben Patterson, Emmett Williams, Robin Page, La Monte Young und Yoko Ono miteinander verband. Der Fluxus zeichnet sich mit einer Neo-Dadaismus-Einstellung durch einen freien und zwanglosen Austausch zwischen den Vertretern verschiedenster künstlerischer Praktiken aus. Diese Bewegung kommt von Amerika aus schnell nach Westdeutschland, in die Niederlande, nach Frankreich und Japan. Der Fluxus läßt sich chronologsich in drei Phasen untergliedern:1961-1964 sind die Jahre, die den Fluxus vorbereiteten; 1964-1970 entstehen Objekt-Kunstwerke. Die ersten Veröffentlichungen erscheinen; 1970-1978 schließlich treten die Performances in den Vordergrund. Die im Fluxus praktizierte Kunst ist vor allem die Kunst einer Einstellung, bei der das Happening eine vorrangige Stellung einnimmt, wobei gleichzeitig andere so unterschiedliche Formen wie die "Dosen"* und Events von George Brecht, die Fernseher von Nam June Paik, die postalische Kunst von Ray Johnson oder die Experimentalforschung von La Monte Young nebeneinander bestanden. Fluxus versucht, die "REALITÄT DER UNKUNST" zu fördern, damit sie von der ganzen Welt verstanden wird" (George Macunias). Das Schaffen wird zu einer generellen Haltung gegenüber dem Leben und der Kunst.
Bibliographie: L'Esprit Fluxus, Marseille, Verl. Musées de Marseille, 1995. Fluxus virus, 1962-1992, Cologne, Galerie Schüppenhauer Köln, Ausg. Munchen, 1992.

*Note du trad.: "boîtes" peut se traduire par "Dosen" ou "Schachteln". Je ne pouvais pas trouver de quoi il s'agit.
* Anmerk. d. Übers.: "Boîtes" läßt sich hier mit "Dosen " und mit "Schachteln" übersetzen. Ich konnte nicht herausfinden, um was es sich bei dem Kunstwerk handelt.