Geboren 1940 in (Island)
Lebt und arbeitet in (Vereinigte Staaten )
Biographie
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Biographie

Steina Vasulka, Mädchenname Steinunn Briom Bjarnadottir, ist in Reykjavík (Island) im Jahre 1940 geboren. In sehr jungem Alter, studiert sie Violine und Musikologie und erhält 1959 ein Stipendium des tschechoslowakischen Kultusministeriums, um das Prager Konservatiorium besuchen zu können. In dieser Stadt lernt sie Woody Vasulka im Jahre 1962 kennen und heiratet ihn 1964. Nach einer kurzen Mitwirkung im Nationalorchester von Island, wandert Steina mit Woody 1965 nach New York aus. Sie arbeitet dort als Freelance-Musikerin. Der Welt des experimentellen Kinofilms und der Künstler sehr nahe, arbeiten die Vasulkas schon ab 1969 an Videofilmen und sie gründen The Kitchen mit Andres Mannik im Jahre 1971, eine Stätte für elektronische Medien, fürden Videofilm, den Kinofilm, die Musik, die Aufführungen, die die alternative Szene von New York geprägt hat. Zwei Jahre nach der Gründung verlassen die Vasulkas die Kitchen, da sie Eigentümer ihrer Produktionsmittel (Kameras, Maschine) sein wollen, die einzige Art und Weise, sie zu ergründen und voll zu beherrschen. Steina wird mit Woody als Künstlermitglied ins National Center for Experiments in Television (NCET), beim Fernsehsender KQED in San Francisco und beim WNET/Thirteen in New York eingeladen. Ab 1973, zieht das Paar nach Buffalo (Staat New York), um dort im Center for Media Study der State University of New York zu lehren.
Ab 1975 orientiert Steina ihre ganze Arbeit um das Konzept der Machine Vision herum, welches die permanente Suche nach einer Wahrnehmung des Raumes durch die Maschinen kennzeichnet, eine Wahrnehmung, die den Reflexbildungen der menschlichen Vision entrinnt. Sie verwendet nunmehr komplexe Maschinen, die sie selbst baut, die die Kamera in Drehung versetzen, wobei sie zuweilen sphärische Spiegel einfügt, Kontrollmonitore in geschlossenem Kreis, und mehrere optische Kunstgriffe, wie zum Beispiel Fish-Eye-Objektive oder Prismen.
Als sich das Künstlerpaar 1980 in Santa Fe niedersetzt, konzentriert Steina ihre Arbeit auf die Landschaft der amerikanischen Wüste und produziert dort eine ihrer ersten großen Einrichtungen, The West im Jahre 1983. Sie sagt, daß sie zuerst dem Reiz der Landschaften von Neumexiko wiederstanden hat, schnell jedoch ³habe ich die Idee akzeptiert, daß die Landschaften des Südwestens mein ikonisches Material bilden würden". In der Mitte der 80er Jahre, weitet sie ihre Forschungsarbeit bezüglich der Landschaft in der Serie von Multibildschirm-Einrichtungen aus, welche umfaßt: Scapes (1986), Ptolemy (1986) und Geomania (1989). 1988 reist sie nach Japan im Rahmen eines Zuschusses des U.S./Japan Friendship Committe und produziert dort Tokyo Four; zur selben Zeit widmet sie sich wieder früheren Werken, wie Violin Power, das sie in Vorführungen (1987) aktualisiert, in denen die Bilder durch den Klang der Geige kontrolliert werden. Unter ihren wichtigen Einrichtungen der 90er Jahre, finden Borealis (1993) und Pyroglyphs (1994) wieder eine strukturelle Beziehung zur Musik, da sie nach harmonischen Grundsätzen der Musiktheorie komponiert sind. Zusammen mit Woody ist sie 1993 Kuratorin der von Peter Wiebel für das Festival Ars Electronica in Linz (Österreich) produzierten Ausstellung Eigenwelt der Apparatewelt. 1992 erhält sie den Maya Deren Award des American Film Institute und 1995 ist sie Trägerin des Siemens Media Art Preises. 1996 wird Steina zur künstlerischen Kodirektorin des STEIM (Institut für expermimentelle Musik) in Holland ernannt.
Die Landschaft spielt eine Hauptrolle in allen Werken, aber "eine Landschaft, die der industriellen Beleidigung des 20. Jahrhunderts überlebt hätte, und die sich nur durch den elektronischen Sturm von Bildern einer Künstlerin städtischen Ursprungs hindurch ausdrücken könnte" wie Steina sagt. (LLH)