Dieses Kunstwerk gehört zu den ersten Videobändern Bill Violas. Das Bild, das hier ein unmittelbares Ergebnis seiner Arbeit mit der elektronischen Musik ist, taucht buchstäblich in das Signal ein und wird zur Darstellung des Mediums selbst. Auf einem direkt gegenüber aufgestellten Bildschirm sehen wir eine Reihe undeutlicher, gestörter Bilder, die durch visuelle und klangliche Testmarken unterbrochen werden. Das Medium des Videos wird im Urzustand erfaßt und weist keinerlei Anspielung mehr auf eine Form oder einen Begriff auf. Bill Viola erzählte, wie dieses Video entstand : "Ich war gerade dabei, zwei Geräte für die Anfertigung einer Kopie zu benutzen, als ich die Austrittsklemme unbeabsichtigt an die Einführungsklemme des gleichen Geräts anschloß; ich hatte auf Aufnahme gestellt und es entstand ein seltsames Feedback, ein Signal, das ganz und gar nicht ein Signal war, - und da es die ganze Anlage des Studios durchlief - den Mischer, den Chroma Keyer, alle Bildschirme - kam jedesmal, wenn ich den Knopf herunterdrückte, etwas anderes dabei heraus. Ich habe noch nie so ein gutes Video gemacht [Gelächter]. Ich hatte das Gefühl, daß wenn meine beste Arbeit das Ergebnis eines Irrtums ist, ich meine Kenntnisse vertiefen müsse." 1

Stéphanie Moisdon

1 Interview in Paris, in Cahiers du Cinéma, im Februar 1984.