Fluxus
Der Begriff "Fluxus" taucht zum erstenmal im Jahre1961
in New York auf. In seiner Galerie A/G organsiert George Maciunas
Abendverstaltungen über die Bedeutung realistischer, konkreter
Musik und die Verschmelzung von Formen. La Monte Young, George
Brecht, Yoko Ono, Hal Hansen, Jackson Mac Low, das Living
Theatre, Henri Flynt, Walter De Maria, Dick Higgins und andere
frequentieren die Galerie. George Maciunas gründet die
Zeitschrift Fluxus und bietet La Monte Young für die
Veröffentlichung von "An Anthologie" (1963), eine
Sammlung über Experimentalnoten und Berichten europäischer
Künstler und "ehemaliger Schüler" von John Cage,
seine Hilfe zur Verfügung. 1962 findet im Städtischen Museum in
Wiesbaden das Fluxus-Festival statt. Fünf Virtuose Geiger, die
aus Wien kamen, werden wieder nach Hause geschickt und durch
Künstler ersetzt, die noch niemals eine Geige in der Hand
gehalten hatten und Antimusik machen. Emmett Williams, George
Maciunas, Dick Higgins, Benjamin Patterson, Wolf Vostell und Nam
June Paik nehmen auf diese Art und Weise an 14 Konzerten teil. Am
Anfang der Fluxusbewegung steht John Cages
Experimentalkompositionsunterricht in der New School for Social
Research in New York Ende der fünfziger Jahre. George Brecht und
Dick Higgins nehmen an diesem Unterricht teil.Hier handelt es
sich mehr nur um eine Bewegung, hier handelt es sich um eine
Einstellung, die so unterschiedliche Künstler wie Eric Andersen,
Geoffrey Hendricks, Ben Vautier, Wolf Vostell, Dick Higgins, Joe
Jones, Milan Knizak, Charlotte Moorman, George Brecht, Henry
Flynt, Nam June Paik, Ben Patterson, Emmett Williams, Robin Page,
La Monte Young und Yoko Ono miteinander verband. Der Fluxus
zeichnet sich mit einer Neo-Dadaismus-Einstellung durch einen
freien und zwanglosen Austausch zwischen den Vertretern
verschiedenster künstlerischer Praktiken aus. Diese Bewegung
kommt von Amerika aus schnell nach Westdeutschland, in die
Niederlande, nach Frankreich und Japan. Der Fluxus läßt sich
chronologsich in drei Phasen untergliedern:1961-1964 sind die
Jahre, die den Fluxus vorbereiteten; 1964-1970 entstehen
Objekt-Kunstwerke. Die ersten Veröffentlichungen erscheinen;
1970-1978 schließlich treten die Performances in den
Vordergrund. Die im Fluxus praktizierte Kunst ist vor allem die
Kunst einer Einstellung, bei der das Happening eine vorrangige
Stellung einnimmt, wobei gleichzeitig andere so unterschiedliche
Formen wie die "Dosen"* und Events von George Brecht,
die Fernseher von Nam June Paik, die postalische Kunst von Ray
Johnson oder die Experimentalforschung von La Monte Young
nebeneinander bestanden. Fluxus versucht, die "REALITÄT DER
UNKUNST" zu fördern, damit sie von der ganzen Welt
verstanden wird" (George Macunias). Das Schaffen wird zu
einer generellen Haltung gegenüber dem Leben und der Kunst.
Bibliographie: L'Esprit Fluxus,
Marseille, Verl. Musées de Marseille, 1995. Fluxus virus,
1962-1992, Cologne, Galerie Schüppenhauer Köln, Ausg. Munchen,
1992.
*Note du trad.:
"boîtes" peut se traduire par "Dosen" ou
"Schachteln". Je ne pouvais pas trouver de quoi il
s'agit.
* Anmerk. d. Übers.: "Boîtes" läßt sich hier mit
"Dosen " und mit "Schachteln" übersetzen.
Ich konnte nicht herausfinden, um was es sich bei dem Kunstwerk
handelt.