Installation : Vorrichtung, Environment, Multimedia, Interaktivität
Bei der Installation hat der Künstler die Möglichkeit, die Elemente, aus denen die Darstellung besteht, zu inszenieren. Der Begriff verweist auf eine Kunstrichtung, in der man es ablehnt, sich auf einen einzigen Gegenstand zu konzentrieren, um die Beziehungen zwischen mehreren Elementen besser verstehen zu können. Bei der Installation werden eine Reihe räumlicher Beziehungen zwischen dem Objekt und dem architektonischen Raum hergestellt. Sie bringen den Betrachter dazu, sich dessen bewußt werden, das er in den geschaffenen Raum einbezogen wurde. Daß der Zuschauer das Kunstwerk "erlebt", ist dabei ein
entscheidendes Element. Das Kunstwerk ist ein Prozeß, seine Wahrnehmung dauert so lange, wie die Bewegung. Der Zuschauer, der einen Weg beschreitet, nimmt an der Beweglichkeit des Kunstwerks teil. Die Vorrichtung bezeichnet die Art, wie die materielle Darstellung eines Kunstwerks, die Umstände seiner Übertragung mit einer systemischen Absicht in Zusammenhang stehen. Die Vorrichtung erzeugt eine Illusion, sie ist ihre eigene Realität. Seit Ende der fünfziger Jahre bewohnt der Künstler das Kunstwerk, genauso wie er die Welt bewohnt. Man erarbeitet das Konzept des Kunstwerks wie ein Environment", ein dreidimensionales Werk, eine Transposition der Szene eines Gemäldes in die Realität. Die Kunstwerke fordern bald die körperliche Teilnahme der Zuschauer, der somit zu einem Bestandteil des Kunstwerks wird. Die Teilnahme des Zuschauers über den Einsatz moderner Techniken wird immer beliebter: der Künstler erzeugt "interaktive" Situationen, in denen das Kunstwerk auf die Handlung des Benutzers/Zuschauers reagiert. zwischen dem Benutzer und einem "intelligenten" System besteht eine relative Gegenseitigkeit der Aktion. Diese Sichtweise tritt bei Künstlern, die ein Multimedia-Environment schaffen, bei dem Bild, Text und Ton über die Interaktivität des Computers miteinander kombiniert werden, ganz besonders deutlich zu Tage.
Bibliographie: Anne-Marie Duguet, "Dispositifs", Communications, Ausgabe 48, Paris, Seuil, 1988. Robert Morris, "Notes on sculpture", Regards sur l'art américain des années 60, Paris, éd. du Territoire, 1979. Michael Fried, "Art and objecthood" (1967), Minimal Art, New York, Verl. Gregory Battcock, 1968 ; fr. Übers. in ArstudioParis, Ausgabe 6, 1987. Thierry de Duve, "La  performance ici et maintenant" (1974), Essais datés I, 1974-1986, Paris, éd. de La Différence, 1987. Jacques Aumont, L'Oeil interminable, Paris, éd. Séguier, 1995. Jean-Louis Baudry, "Le dispositif: approches métapsychologiques de l'impression de réalité",  CommunicationsAusgabe 23, Paris, Seuil, 1975. Art & Design, Ausgabe 5-6, Londres, 1993. Nicolas de Oliveira, Nicolas Oxley, Michael Petry, Michael Archer, Installations : l'art en situation (1994), Paris, Verl. Thames and Hudson, 1997.