1980

Anfang der Achtziger Jahre kann durch die Einführung des VHS-Standards und die Fortschritte im Farbsystem kostengünstiger produziert und eine bessere technische Qualität erzielt werden. Auch die Möglichkeiten der elektronischen Verarbeitung der von Kameras aufgezeichneten Bilder haben sich erheblich erweit

An der Entwicklung des Video-Clip im Popmusik-Gewerbe wird deutlich, daß ein Wandel stattfand und die intermedialen Beiträge auf ein Multimedia-Niveau gerückt werden. Die Musik erobert die Bildmedien und die Überschneidungen mit der bildenden Kunst sind erstaunlich groß.

Die Zeitschrift Parachute organisiert an der Universität von Québec in Montréal ein Kolloquium mit dem Titel "Performance: Postmoderne und Multidisziplinarität".

In Montréal findet das "Festival international des artistes" statt, das von Chantal Pontbriand und der Zeitschrift Parachute organisiert wird (unter anderem mit Laurie Anderson, Stuart Brisley, Daniel Buren, Marc Chaimowicz, Max Dean, Dan Graham, Richard Roreman, Tom Sherman, Robert Wilson).

Deutschland
Im Kölnischer Kunstverein in Köln findet Videokunst in Deutschland 1963-1982 statt, die erste große Ausstellung, die dem Video gewidmet ist. Zu sehen sind Videos von Klaus Vom Bruch, Barbara Hammann, Peter Kolb, Marcel Odenbach, Friederike Pezold, Frank Soletti und Ulay (Juni).

Frankreich
Im ARC, im Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris, findet die Ausstellung Espaces libres statt, bei der folgende Künstler vertreten sind: Assaf, Dominique Belloir, Robert Cahen, Casadeus, Clareboudt, Nicole Croiset, Olivier Debré, Jean Dupuy, Philippe Guerrier, Catherine Ikam, Michel Jaffrenou, Thierry Kuntzel, Longuet und Lavialle, Léa Lublin, Hervé Nisic, Orlan, Gina Pane, Parmegiani, Jean-Jacques Passera, Jean Roualdès, Pierre Rovere, Torra, Nil Yalter. Es werden aber auch amerikanische, Schweizer, deutsche, israelische und brasilianische Künstler vorgestellt (30. Januar - 24. Februar).

Im Centre Georges Pompidou werden zwei Videoinstallation von Catherine Ikam ausgestellt: Dispositif pour un parcours vidéo, das die Interaktivität und Reflexivität des Videobildes nutzt, und Fragments d'un archétype: hommage à Léonard de Vinci (16 Monitore zeigen das fragmentierte Bild des "Menschen" von Léonard de Vinci) (Januar - März).

Art-Allemagne aujourd'hui, Ausstellung im ARC, Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris, die von Dany Block und Suzanne Pagé organisiert wurde (unter anderem mit Joseph Beuys, Hanne Darboven, Hans Haacke, Robert Filliou und Wolf Vostell) (Januar - März).

Das Außenministerium organisiert mit der Vereinigung Vidéoglyphes eine Wanderausstellung für die Kulturzentren im Ausland: Vidéo: la région centrale (9 Videos von Martine Aballea, Dominique Belloir, Judy Blum, Robert Cahen, Nicole Croiset, Paul-Armand Gette, Philippe Guerrier, Francoise Janicot, Thierry Kuntzel, Mimi, Philippe Oudard, Jean Roualdès und Nil Yalter) (Juli).

Auf der 11. Biennale von Paris (organisiert von Georges Boudaille) werden Kunstwerke von Barrias, Dominique Belloir, Patrick Bousquet, Robert Cahen, Fernando Calhau, Sophie Calle, Nicole Croiset, Tom Drahos, Jean-Paul Fargier, Bernard Faucon, Alain Fleischer, Gloria Friedman, Catherine Ikam, Danielle Jaeggi, Thierry Kuntzel, Pierre Minot, Tony Oursler, François Pain und Patrick Prado vorgestellt (2. September - 2. November).

Im ARC werden japanische Videobänder gezeigt (Dezember).

Erstes Festival von Montbéliard.

Thierry Kuntzel produziert mit Unterstützung der Bildforschungsgruppe des französischen Instituts für Audio-Video-Kommunikation I.N.A. EcholaliaTime Smoking a Picture und Still.

Großbritannien
Im Institut für zeitgenössische Kunst in London und in der Arnolfini Gallery von Bristol findet die Ausstellung About Time: Video, Performance and Installation by women artists statt, mit Werken von Catherine Elwes, Rose Finn Kelcey, Rose Garrard, Roberta Graham, Susan Hiller, Tina Keane, Alex Meigh, Marceline Mori und Jane Rigby.

Japan
The American Federation of Arts organisiert die Wanderausstellung Japanese Experimental Film 1960-1980.

Österreich
In Linz findet das Festival Ars Electronica '80 mit Kunstwerken unter anderem von Wolfgang Burde, Herbert W. Franke, Frederic A. Friedel, Otto Pienne und Gerhard Rühm statt.

Auf der Retrospektive Video made in Austria im Museum Moderner Kunst in Wien werden Videos sowohl junger als auch erfahrener Künstler vorgestellt.

Schweiz
Im Raht-Museum von Genf findet die von Ben Vautier organisierte Ausstellung Fluxus International and Co statt (unter anderem mit Armelder, Joseph Beuys, Robert Filliou, Nam June Paik, Daniel Spoerri und Ben) (März - April).

Rinaldo Bianda, Leiter der Galerie Flaviana organisiert in Locarno das erste Videokunst-Festival (August).

Spanien
In Barcelona wird von der Barcelona Architects' Association die Ausstellung Video, el temps y l'espai. Sèries informatives 2/Video, Time and Space organisiert. Vertreten sind spanische Künstler und Künstler anderer Nationalitäten, unter anderem Juan Downey, Dan Graham, Wolf Kahlen, Shigeko Kubota und Antoni Muntadas.

Vereinigte Staaten
Arts in the Olympics: Videobänder von Kit Fitzgerald und John Sanborn, Installationen von Nam June Paik, Frank Gillette und Ira Schneider wurden anläßlich der Olympischen Winterspiele in Lake Placid produziert.

Im Guggenheim Museum in New York wird eine Videoinstallation von Antoni Muntadas mit dem Titel Pampelona Grazalema, the ritual of the bull in Spain ausgestellt.

Ein Video von Thierry Kuntzel mit dem Titel Time Smoking a Picture wird im Rahmen der Ausstellung Video About Video im University Art Museum von Berkeley und in der Téléthèque der Alliance Française in New York vorgestellt.

Vereinigte Staaten-Frankreich
The Kitchen Center for Video, Music and Dance von New York zeigt in einer französischen Videowoche French Video Art - Art vidéo français. Die von Don Foresta vom Center for Media Art in Paris organisierte Ausstellung stellt Frankreichs Videokunst anhand der Produktionen der vier wichtigsten französischen Einrichtungen vor: dem Center for Media Art des American Center, dem Centre Georges Pompidou, dem Institut national de l'Audiovisuel und der Ecole nationale supérieure des Arts décoratifs, alle in Paris. Als französische Künstler waren vertreten: Roland Baladi, Dominique Belloir, Robert Cahen, Roman Cieslewicz, Colette Deblé, Olivier Debré, Catherine Ikam, Thierry Kuntzel, Chris Marker, Hervé Nisic, François Pain, Slobodan Pajic, Patrick Prado, Pierre Rovère, Claude Torey, Teresa Wennberg & Suzanne Nessim und Nil Yalter & Nicole Croiset (4.-29. November). Zur gleichen Zeit findet auch im American Center von Paris die Ausstellung French Video Art - Art vidéo français statt.

1981
Chile
In Santiago de Chile Erstes findet das erste südamerikanisch-französisches Festival für Videokunst statt.

Frankreich
Auf dem zweiten französischen Programm "Antenne 2" wird erstmals ein monatliches Nachrichtenmagazin über das Video mit dem Titel "Vidéo 2" ausgestrahlt. Catherine Ikam und Jean-Paul Fargier produzierten die Sendung und führten Regie (12. April).

Im Ausstellungsbereich für zeitgenössische Kunst ELAC (Espace Lyonnais d'Art Contemporain) in Lyon wird das 2. Performance-Kunstsymposium organisiert (Organisator: Hubert Besacier und Orlan) (12. Mai - 21. Juni).

Das erste französische Fernsehen "TF1" zeigt La Peinture cubiste, eine Kunstsendung, die von Philippe Grandrieux und Thierry Kuntzel für das Fernsehen gedreht wurde (Videographische Bildverarbeitung, Farbe, 50 Minuten). Coproduktion INA / TF1 (Oktober).

Zwei Wochen Videokunst im amerikanischen Kulturzentrum in Rennes (November).

Im Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris findet im ARC die Ausstellung Ateliers 81/82 statt mit einer Installation (Vidéoscopie) von Michel Jaffrenou und Patrick Bousquet, und Videobändern von Colette Deblé, Jean-Paul Fargier und Danielle Jaeggi, Yann N'Guyen Minh, Charles Picq und Alain Garlan, Patrick Prado, Jacques Ristorcelli und Nil Yalter (26. November 1981 - 21. Februar 1982).

Veröffentlichung von Vidéo, la mémoire au poing, von Anne-Marie Duguet.

Frankreich-Vereinigte Staaten
Man führt ein Experiment mit einer Slowscan-Verbindung zwischen Boston und Paris (American Center) durch (1. Februar).

Großbritannien
In der Tate Gallery in London findet die Ausstellung Performance, Video, Installation statt, mit Filmen von Vito Acconci, Robert Morris, Bruce Nauman und Stuart Brisley, und Videos unter anderem von Ian Baum, David Hall und Tina Keane (September).

Schweiz
In Locarno findet zum zweitenmal das Videokunstfestival statt (August).

1982
Dänemark
1. Danske Symposium On Videokunst, das erste Symposium über Videokunst, wurde von Niels Lomholt und Torben Søborg (Leiter des Video Workshops von Haslev) in der Huset in Kopenhagen organisiert. Die vier Themen sind: Kreative Formen durch das Video, Produktionsstrategien, Platz dem Video als Kunst bei den dänischen Institutionen, Ausstellungsmöglichkeiten in Dänemark und im Ausland (November).

Frankreich
Das zweite Prgramm "Antenne 2" startet die Sendung "Les Enfants du rock", die von Philippe Manoeuvre und Jean-Pierre Dionnet vorgestellt wird. Sie trägt durch die Übertragung der ersten Videoclips zur Anerkennung des Schaffens jener Künstler bei, die die schöpferischen Möglichkeiten des Videos im Dienste der Musik erforschen (7. Januar).

In Monte Carlo findet zum erstenmal das "Forum international des Nouvelles Images" statt (5.-7. Februar).

Gleichzeitig ist in New York die Ausstellung Statements, Leading Contemporary Artists from France zu sehen. Der Kitchen Center organisiert Paris to New York, eine Zusammenstellung von Arbeiten (Videobänder, Installationen und Performances) von Robert Cahen, Jean-Paul Fargier, Catherine Ikam und Bob Wilson (7.-8. Februar).

Der Center for Media Art (Leiter Scott MacLay) vom American Center organisiert in Paris Abendveranstaltungen, an denen die Vidoes amerikanischer Künstler, wie Gary HillNam June PaikBill ViolaWoody und Steina Vasulka gezeigt werden (Februar).

Das französische zweite Fernsehen "Antenne 2" zeigt die erste Episode des Magazins "Juste une image", das als Video gedreht wurde und von Thierry Garrel, Louisette Neil und Philippe Grandrieux vorbereitet wurde (28. April). Dieses von der INA produzierte Monatsmagazin trägt dazu bei, in Frankreich die Videos amerikanischer Künstler, wie z.B. Dara Birnbaum, Gary Hill, Joan Logue, Nam June Paik, Steina Vasulka, Bill Viola und Bob Wilson, bekannt zu machen. Es zeigt ebenfalls Interviews mit Robert Cahen, Joëlle de la Casinière, Jean-André Fieschi und Philippe Quéau.

Der Centre d'action culturelle von Montbéliard gründet das internationale Festival für Video und Fernsehen (alle zwei Jahre, ca vierzig miteinander konkurrierende Videos, die Retrospektive eines Künstlers und Vorträge) von Pierre Bongiovanni. Auf dieser ersten Veranstaltung sind unter anderem Videos von Dominik Barbier, Dominique Belloir, Alain Bourges, Robert Cahen, Philippe Demontaut, Nicole Croiset und Nicole Yalter, Michel Jaffrenou und Patrick Bousquet, Jean-Louis Le Tacon, Pierre Lobstein, Hervé Nisic, Yann N'Guyen Minh und Teresa Wennberg zu sehen (6.-12. Dezember).

Das Maison de la Culture in Brest organisiert das Festival Vidéocéanes, auf dem Jean-Louis Le Tacon und Sophie Handschutter eine Vorrichtung mit zahlreichen Bildschirmen und Bildquellen zeigen. Als französische Künstler waren Alain Jomier, Hervé Nisic und Orlan vertreten (Dezember).

Auf dem Forum des Centre Georges Pompidou in Paris wird die Installation Tricolor Video (mit 384 Farbfernsehern) von Nam June Paik vorgestellt (15. Dezember 1982 - 10. April 1983).

Jean-Luc Godard dreht nach seinem Film Passion 1981 Scénario du film Passion als Video.

Michèle Bargues organisiert im Centre Georges Pompidou in Paris die erste Vidéodanse-Veranstaltung (22. September - 7. November).

Carole Roussopolos, Delphine Seyrig und Iona Wiener gründen den Centre audiovisuel Simone de Beauvoir in Paris. Ziel dieses Zentrums ist vor allem, die Audio-Video-Kunst von Frauen zu senden und zu fördern.

Großbritannien
Gründung des Fernsehsenders Channel 4. Die TV-Techniker von Union Act und die Techniker von Channel 4 TV haben miteinander vereinbart, Produktionsstätten unter Franchisevertrag zu eröffnen. Dort sollen Filme und Videos produziert werden, mit Hilfe derer Sendungen ohne die sonst übliche Zustimmung der Gewerkschaft gesendet werden können.

Österreich
In Linz findet das Festival Ars Electronica '82: Sky statt.

Schweiz
In Locarno findet zum drittenmal das Videofilmkustfestival statt (August).

Spanien
In San Sebastián findet gleichzeitig mit dem 30th International Film Festival erstmals das San Sebastián Video Festival statt, mit monographischen Programmen von Kit Fitzgerald, Antoni Muntadas und Nam June Paik und ausgewählte "Videographie"-Werke des Kitchen Center von New York und des Centre Georges Pompidou in Paris (RTBF). Die Installationen stammen von Michel Jaffrenou und Patrick Bousquet, Marie-Jo Lafontaine, Joan Logue, Antoni Muntadas, und eine Performance von Jean-Paul Fargier & Philippe Sollers. Eugènia Balcells stellt ihre erste Videoinstallation in Spanien vor (Atravesando Lenguajes / Crossing Through Languages).

Vereinigte Staaten
Der Kitchen Center von New York stellt Return-Jump, eine Videoretrospektive (1979-82), vor. Auf dem Programm stehen französische Künstler, die in New York leben, wie z.B. Martine Barrat und Michel Auder (10.-17. Oktober).

Nam June Paik-Retrospektive im Whitney Museum von New York.

Wolf Vostell entwirft in Los Angeles die Installation Dépression endogène: lebende Truthähne laufen zwischen fünfzehn ausgehöhlten und mit Beton gefüllten Monitoren umher. Ein einziger Monitor funktioniert und sendet unaufhörlich ein Video, das der Künstler in San Francisco gedreht hatte und die verschiedenen Viertel sowie die um die Stadt herumführenden Autobahnen zeigt.

1983
Belgien
Im Palais des Beaux-Arts de Charleroi organisiert Laurent Busine anläßlich des zwanzigjährigen Bestehens des Videos die historische Ausstellung Art Vidéo: Retrospektive et perspective (Februar - März). Man nimmt dabei Bezug auf die Ausstellung aus dem Jahre 1975 mit dem Titel Artists Video Tapes im Palais des Beaux-Arts de Bruxelles, insofern als Video-Envrionments, die 1975 aus finaziellen Gründen nicht gezeigt werden konnten, 1983 vorgestellt werden. Die wichtigsten Künstler sind: Marie André, Michèle Blondeel, Joëlle de la Cassinière, Lili Dujourie, Dan Graham, Marie-Jo Lafontaine, Nam June Paik, Michael Snow, Serge Van de Velde, Franck Van Herck und Wolf Vostell.

Stefaan Decostere und Chris Dercon stellen Er ligt een videocassette in de soep (Es liegt eine Videokassette in der Suppe) für eine Dokumentarserie über das Video als Kunst mit dem Titel "Tele=Visions" her, die von der BRT produziert und gesendet wurde.

Frankreich
Im Rahmen der Ausstellung Figures imposées wird im ELAC (Espace Lyonnais d'Art Contemporain) in Lyon eine Installation (9 Monitore) von Patrick Bousquet und Michel Jaffrenou: Hommage à Nam June Paik ausgestellt (25. Januar - 16 März).

Das Institut national de la Communication audiovisuelle organisiert in Monte-Carlo in Zusammenarbeit mit International Marketing Video das zweite "Forum international des Nouvelles Images" (2.- 4. Februar).

Im ARC im Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris findet die Ausstellung C'est un dur métier que l'exil mit Videoinstallationen von Nil Yalter statt (15. März - 24. April).

Im ARC, im Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris, werden auf der Ausstellung Technopop in Wonderland Videos und Performances der Gruppe Wonder Products vorgestellt (6. Mai - 12. Juni).

"Pleine Lune", eine vom INA produzierte Sendung auf Videofilmmaterial, wird vom zweiten französischen Programm "Antenne 2" ausgestrahlt. Diese Sendung, die von Thierry Kuntzel und Jérôme Prieur (zusammen mit Philippe Grandrieux und Pierre Zucca) zusammengestellt wurde und 2 Stunden 35 Minuten dauert, zeigt dem breiten Publikum eine Reihe amerikanischer Videofilme, so z.B. Musikclips (John Sanborn), ein Selbstportrait von Peter Campus, Interviews und ein Video von Nam June Paik (22. August).

Im ARC des Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris findet die Ausstellung Electra mit der Präsentation einer Installation von Wolf Vostell, einem Videotheater-Experiment von Michel Jaffrenou und einer Videoperformance von Orlan statt. Ein Retrospektive-Video zeigt Ausschnitte aus den repräsentativsten Kunstwerken und Experimenten, die vom GRI des ORTF entworfen und produziert worden waren, sowie ein elektronisches Gemälde (25 Bildschirme, 4 computerprogrammierte Videoquellen mit Schalter) das Jean-Louis Le Tacon, Sophie Handschutter und Alain Jomier entworfen haben und ca. dreißig französischen Videokünstler implizierte (Dominique Belloir, Pierre Bousquet, Jean-Christophe Bouvet, Robert Cahen, Jean-Paul Fargier, Jean-Michel Gautreau, Catherine Ikam, Michel Jaffrenou, Marie-Jo Lafontaine, Pierre Lobstein, Alain Longuet, Yves de Peretti, Patrick Prado, Ugolini, Teresa Wennberg) (1. Dezember 1983 - 31. Januar 1984).

Im ARC, im Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris findet die Ausstellung Bill Viola statt. Der amerikanische Künstler, für den dies die die erste eigene Ausstellung in Europa ist, zeigt zwei Audio-Video-Installationen: An Instrument of Simple Sensation und A Room for Saint-John of the Cross. Gleichzeitig werden Videos von 1977 bis 1983 vorgeführt (20. Dezember 1983 - 29. Januar 1984).

Großbritannien
Access Funding ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Channel 4 TV und London Video Arts, um die Postproduktion in Form von Videos leichter zu gestalten.

Spanien
In San Sebastián findet zum zweitenmal das Videofestival statt, mit Video-Installationen von Isabel Herguera & Mikel Arce (Lavabo/Washbasin) und Eugènia Balcells (From the Center) und einer Videoperformance von Esther Ferrer.

In Saragossa ist die Ausstellung Vanguardia y últimas tendencias zu sehen. Zu den Künstlern zählen unter anderem Eugènia Balcells, Pierre Lobstein, Joan Logue und Antoni Muntadas vertreten. Es werden Videoperformances von Märzhall Reese und Nora Ligorano gezeigt.

Vereinigte Staaten
Im Kitchen Center von New York ist Recent British Video, ein Videoprogramm mit britischen Künstlern, zu sehen, so z.B. mit John Adams, Ian Bourn, Catherine Elwes, Mick Hartney, Steve Hawley, Tina Keane, Richard Layzell, Antonio Sherman, Margaret Warwick, Jeremy Welsh.

Thierry Kuntzel wird auf der Ausstellung Video Viewpoints im Museum of Modern Art in New York vorgestellt (Mai).

Im New Museum von New York findet die Ausstellung Language, Drama, Source and Vision statt (unter anderem mit Vito Acconci, William Wegman und Lawrence Weiner) (8. Oktober - 27. November).

John Sanborn dreht mit dem Schriftsteller Robert Ashley die Video-Oper Perfect Lives.

1984

British/Canadian Video Exchange, A Space, Toronto: auf dieser Veranstaltung werden Installationen von Mick Hartney, Tina Keane und Alison Winkie, Performances von Marty St. James und Anne Wilson, sowie eine Auswahl an Videobändern vorgestellt.

Dänemark
Eröffnung der Privatgalerie Trekanten in Kopenhagen durch eine Gruppe dänischer Videokünstler, die später zu einer Produktionsgenossenschaft mit eigenen Anlagen und Ausrüstungen wird.

Deutschland
Der Politiker Lothar Späth möchte in Karlsruhe sein Projekt ZKM (Zentrum für Kunst und Medientechnologie) umsetzen. 1988 wird Concept 88 veröffentlicht, worin die Ziele des Projkets definiert werden. 1992 fangen die Bauarbeiten für das ZKM an, das von nun an bei der Organisation der Multimediale (Eröffnung 1997) mithilft.

Alfred Biolek, Star-Entertainer des deutschen Fernsehens, fordert in seiner Sendung "Bei Bio" Nam June Paik auf, fünf große Installationen zu bauen (April).

1. Videonale Bonn, das erste internationale Festival für Videokunst, wurde von Dieter Daniels, Bärbel Moser und Petra Unützer organisiert (September).

Die Niederlande
Im Stedelijk Museum d'Amsterdam ist die Ausstellung The Luminous Image zu sehen. Es werden Videobänder und Installationen von Marina Abramovic & UlayVito Acconci, Max Almy, Dara Birnbaum, Michel Cardena, Brian Eno, Kees de Groot, Nan Hoover, Michael Klier, Shigeko Kubota, Thierry Kuntzel, Marie-Jo Lafontaine, Mary Lucier, Marcel OdenbachTony OurslerNam June Paik, Al Robbins, Lydia Shouten, Elsa Stanfield & Madelon Hooykaas, Francesc Torres, Bill Viola und Robert Wilson vorgestellt.


Frankreich
Zum drittenmal findet das "Forum international des Nouvelles Images" in Monte-Carlo statt. Es wird vom Institut national de l'audiovisuel und von International Marketing Video organisiert. Programmleiter des INA-Forums ist Philippe Quéau. Das Thema lautet: "Zahl und Licht" (8.-11. Februar).

Der Centre d'action culturelle von Montbéliard organisiert die zweite internationale Videoveranstaltung (Leitung Pierre Bongiovanni), bei der französische Videokünstler ihr Können zeigen, unter anderem Roland Baladi, Elsa Cayo, Danielle Jaeggi, Michel Jaffrenou, Agathe Labernia (13.-18. März).

Im ARC, im Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris, ist die Retrospektive Robert Filliou zu sehen (Oktober - Dezember).

Gründung von Canal +, dem ersten Fernsehsender, der dank seiner Abteilung für "Kurzprogramme" regelmäßig Videoproduktionen zeigt (4. November).

Nostos II, eine Videoinstallation von Thierry Kuntzel mit 9 Monitoren wird im Centre Georges Pompidou in Paris her- und ausgestellt (16. November - 24. Dezember).

Jean-Paul Fargier organisiert ein Kolloquium zu dem Thema "Die neuen Fiktionen", an dem Don Foresta und Woody Vasulka teilnehmen.

Frankreich-Vereinigte Staaten
Der Centre Georges Pompidou in Paris produziert gemeinsam mit dem WNET/Thirteen's Television Laboratory de New York Good Morning Mr. Orwell von Nam June Paik. Dabei handelt es sich um eine per Satellit übertragene Livesendung, an der folgende französische Künstler von Paris aus teilnehmen: Robert Combas, Pierre-Alain Hubert, Sapho, Studio Berçot, Ben Vautier. Auch Künstler anderer Nationalitäten sind vertreten, wie z.B. Joseph Beuys, John CageMerce Cunningham, Peter Gabriel, Allan Ginsberg, Charlotte Moorman (1. Januar).

Großbritannien
Entstehung von "Network 1, Travelling Video Library", einer Videobandreihe, die für eine bestimmte Dauer an die Videotheken vergeben wird und somit der Öffentlichkeit von Bristol und Newcastle zugänglich ist. Das Projekt wurde von Arnolfini Gallery, Bristol, und Project UK, Newcastle unter der Leitung von Mike Stubbs organisiert.

Österreich
In Linz findet das Festival Ars Electronica '84 statt, an dem unter anderem Glen Branca, Jürgen Claus, Herbert W. Franke, Isao Tomito, Peter Weibel und Gene Youngblood teilnehmen.

Spanien
Der Circulo de Bellas Artes von Madrid organisiert das erste National Video Festival, den Ausgangspunkt für eine neue Ära in der Geschichte des spanischen Videos, mit Videoinstallationen von Carles Pujol (Alicia), Concha Jerez (Trepan, descienden por la escalera o) und Eugènia Balcells (Color Fields). Zu den ausländischen Künstlern gehören Inge Graf & Zyx, Dan Graham, Michel Jaffrenou (Circus), Marie-Jo Lafontaine, Woody & Steina Vasulka, Wolf Vostell und Peter Weibel.

Vereinigte Staaten
Im Whitney Museum of American Art in New York findet die Ausstellung BLAM (The Explosion of Pop, Minimalism, and Performance, 1958-1964) statt.

Barbara London au Museum of Modern Art de New York.organisiert die Ausstellung Video Art, A History.

1985
Belgien
Salade liégeoise: une rétrospective de dix ans de production de la vidéo de Liège ist der Titel der Ausstellung, die vom Internationaal Culturel Centrum in Liège organisiert wurde. Gezeigt werden Kunstwerke von Marina Abramovic & Ulay, Jean-Pierre & Luc Dardenne, Michel Jaffrenou, Eddy Luyckx & Marc Emmanuel Melon, Jacques-Louis Nyst, Anne-Françoise Perrin, Jean-Claude Riga, Frank Van Herck und Nicole Widart (Februar - April).

Die Niederlande
Time Based Arts (Vertreiber und Produzent in Amsterdam mit eigener Sendezentrale) bietet ein britisches Videokunstprogramm in drei Teilen an: Subverting Television: Deconstruct/Scratch/After Image, unter anderem mit Werken von Georges Barber, Duvet Brothers, Catherine Elwes, David Hall, Steve Hawley, John Maybury, John Scarlett-Davies, Jeremy Welsh, Mark Wilcox, Graham Young und den Flying Lizards.

Frankreich
Im Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris findet die Ausstellung Nouvelles Fictions dans la vidéo en Frankreich mit Emma Abadi, Dominique Belloir, Alain Bourges, Jean-Christophe Bouvet, Jean-Yves Cousseau, Jean-Paul Fargier, Danielle Jaeggi, Agathe Labernia, Eric Maillet, Anne Raufaste & Denis Couchaux, Wonder Products und Teresa Wennberg statt (2. März - 24. April).

Im Musée national d'art moderne im Centre Georges Pompidou in Paris findet die Ausstellung Les Immatériaux statt. Zu sehen ist hauptsächlich La Desserte blanche von Thierry Kuntzel (März - Juli).

Großbritannien
Channel 5, ein Videofestival, das in London an verschiedenen Orten stattfindet: im London Video Arts, im The Institute of Contemporary Art, im TV Rentals, in The Albany und in The Café Gallery.

The British Art Show ist eine Wanderausstellung in Großbritannien, die vom Arts Council organisiert wurde: gezeigt werden hauptsächlich Installationen von Kevin Atherton und Videos von Mick Hartney und Sandra Goldbacher.

The New Pluralism ist eine von Michael O'Pary und Tina Keane getroffene Auswahl an Filmen und Videos, die zwischen 1980 und 1985 gedreht wurden und in der Tate Gallery von London vorgestellt werden. Als britische Künstler sind unter anderem John Adams, Catherine Elwes, David Finch, Sandra Goldbacher, Tamara Krikorian, Margaret Warwick, Jeremy Welsh, Mark Wilcox und Graham Young zu sehen.

Channel 4 TV sendet eine dreiteilige Serie mit dem Titel "The Eleventh Hour", die von Triple Vision unter der Leitung von Terry Flaxton und Penny Dedman produziert wurde; mit Vidoes von Georges Barber, Ian Breakwell, Duvet Brothers, Catherine Elwes, David Hall, Chris Rushton, Gorilla Tapes, Jeremy Welsh und Graham Young, und Performances von Kevin Atherton.

Italien
Die Organisatoren der Teleconfronto de Chianciano Terme, der ersten internationalen Ausstellung über den Fernsehfilm, dehnen ihr Tätigkeitsfeld auf das Video aus und rufen in Zusammenarbeit mit den Organisatoren des Festivals von Montbéliard und des Festivals von Locarno die erste internationale Videoausstellung ins Leben. Nam June Paik bekommt seine eigene Ausstellung. Auf einer anderen Austellung werden die Kunstwerke amerikanischer und europäischer Künstler vorgestellt.

Österreich
In Wien findet im Museum Moderner Kunst Die 1. Internationale Video-Biennale statt. Am Syposium über das Thema "Video" nehmen unter anderem Chris Dercon, Anne-Marie Duguet, Barbara London, Ulrike Rosenbach und Jean-Paul Tréfois teil. Eine Retrospektive des Frauenvideos (Québec, Hamburg, australische Dokumentarfilme) (18.-21. April).

Schweiz
Im Centre pour l'image contemporaine in Saint-Gervais Genf findet die erste internationale Videowoche statt (die Biennale des bewegten Bildes) (November).

Spanien
Der Circulo de Bellas Artes de Madrid organisiert das zweite Videofestival 2e National Video Festival. Gezeigt werden Videoinstallionen ausländischer Künstler, so z.B.von Nan Hoover, Thierry Kuntzel, Mary Lucier, Marcel Odenbach, Nam June Paik und Bill Viola. Zu den spanischen Künstlern zählen Francesco Torres (Los juguetes se rompen, un diorama (a) histórico) und Gabriel Fernandez Corchero (Naturaleza viva / Naturaleza muerta).

Der Circulo de Bellas Artes de Madrid organisiert die Ausstellung Video Encounter, auf der Videoinstallationen von Gabriel Fernández Corchero, Maria Eugenia Funes & Mareta Espinosa, Sento Bayarri, Maldonado & Os Iavados sowie Paco Utray & Zaher Sufi zu sehen sind.

1986
Deutschland
In Bonn findet Videonale, das zweite internationale Videofilmfestival statt (13.-21. September).

Der Verlag DuMont in Köln gibt mit Unterstützung von Daniel Brücher Axis heraus, ein Video mit 21 Beiträgen (Bettina Gruber, Maria Vedder usw.), zu dem ein Buch veröffentlicht wird. Das Projekt war Vera Body anvertraut worden, die auf diese Art und Weise die Arbeit ihres Mannes, des 1985 verstorbenen Filmemachers Gabor Body, fortsetzte.

Frankreich
In Clermont-Ferrand findet zum erstenmal das Festival Vidéoformes, das im sich im Anschluß daran jährlich wiederholt. Zum Programm gehört die Retrospektive eines Künstlers, ein Videoservice "à la carte", die Verleihung eines Videopreises, das Vorführen von Performances und Vorträge (April).

Der Centre d'action culturelle von Montbéliard organisiert die dritte internationale Veranstaltung für Video und Fernsehen (Leitung Pierre Bongiovanni). Jean-Paul Fargier gehört zum Ausschuß, der die Vorauswahl trifft. Gezeigt werden unter anderem Videobänder von Dominik Barbier, Alain Bourges, Christian Boustani, Robert Cahen, Paul Chamussy, Patrick Degeetere & Catherine Maes, Michael Gaumnitz, Pierre Lobstein und Claude Mourieras (5.-11. Mai).

Jean-Paul Fargier organisiert parallel zum Festival von Avignon in La Chartreuse de Villeneuve-lez-Avignon die Ausstellung Où va la vidéo, une réponse en 10 installations, 50 bandes et 3 Retrospektives. Diese Ausstellung setzt sich aus drei Retrospektiven (Robert Cahen, Klaus Vom Bruch und Bill Viola), zehn Installationen (Alain Bourges, Jean-Michel Gautreau, Patrick de Geetere, Michel Jaffrenou, Thierry Kuntzel, Marie-Jo Lafontaine, Ko Nakajima, Nam June Paik, Bill Viola) und einem Videofilmprogramm (Jean-Claude Riga und Klaus Vom Bruch, Sieger des Festivals von Montbéliard; Produktionen der INA, der Agentur Octet und freischaffender Künstler) zusammen (12. Juli - 6. August).

"Vidéo Plaisir" ist das erste, für das breite Publikum bestimmte Magazin über Videoproduktionen und wird alle zwei Monate gesendet. Es wurde von Jean-Louis Le Tacon zusammengestellt und vom französischen Decoderprogramm Canal + gesendet (Herbst).

Großbritannien
Channel 6, LVA, Projektionen internationaler Videofilme (Institute of Contemporary Art in London, Bracknell Video Festival, London Filmmakers co-op). Eine Retrospektive der britischen Videokunst von Tamara Krikorian.

Österreich
In Linz findet das Festival Ars Electronica '86 statt.

Spanien
In Madrid wird das Museo Naciónal Centro de Reina Sofía mit der Ausstellung Processors eingeweiht. Ausgestellt werden Videoinstallationen von Antoni Muntadas, Paloma Navares und Nam June Paik.

Vereinigte Staaten
The American Federal Arts und The Museum of Modern Art von New York organisieren gemeinsam die Ausstellung New Video: Japan. Unter anderem wirken folgende Künstler mit: Shoichiro Azuma, Masaki Fujihata, Teiji Furuhashi, Mako Idemitsu, Kumiko Kushiyama, Akira Matsumoto, Tetsuo Mizuno, Ko Nakajima, Jun Okazaki & Emi Segawa, Noriyuki Okuda, Shuntaro Tanikawa & Shuji Terayama, Keigo Yamamoto (16. Januar - 2. März).

1987
Dänemark
In Kopenhagen weiht eine Gruppe von Studenten der Royal Academy of Fine Arts die Ausstellungsräume Baghuset ein. Von Anfang an arbeiten die Künstler mit Kunstheoretikern und Kunsthistorikern zusammen. Zur gleichen Zeit gründen die Künstler Jirgen Michaelson, Siren Andreasen, Jan Bäcklund und Jakob Jakobsen die Gruppe Koncern. Ihr Schaffen war von den Theoretikern der britischen Art & Language Group der sechziger Jahre beeinflußt. Die Gruppe Koncern organisiert Ausstellungen und veröffentlicht ihre eigene Zeitschrift Skrift for kunstnerisk-filosofisk grundforskning (Journal of basic research in art philosophy).

Deutschland
Im Friedericianum Museum in Kassel findet die 8. documenta mit Joseph Beuys, Christian Boltanski, Robert Morris, Nam June Paik, Richard Serra und Jeff Wall statt (Juni - September).

Finnland
Eine Gruppe von Künstlern, Kritikern und Konservatoren, zu denen auch Marikki Hakola, Minna Tarkka und Perttu Rastas gehören, gründen den Zusammenschluß Muu. Ziel der Gruppe ist, die künstlerische Kreativität auf wenig anerkannten Gebieten, wie dem des Videos, der Performance, der Installationen usw., zu fördern.

Frankreich
Im ARC, im Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris findet die Ausstellung Dan Graham statt. Es werden fünf Kunstwerke vorgestellt: Two Viewing Rooms, Cylinder Inside Cube, Two Cubes, One 45° Rotated, Alteration of a Suburban House, Three Linked Cubes sowie eine Auswahl seiner Videos (20. Februar - 19. April).

Der Fernsehsender Canal + strahlt einmal im Monat im Wechsel zwei Videomagazine aus: "Vidéo Plaisir" und "Picnic TV" (Mai).

Im Musée national d'art moderne des Centre Georges Pompidou in Paris findet die Ausstellung L'Epoque, la Mode, la Morale, la Passion statt. In einem Videoprogramm sind die Werke von Robert Ashley & John Sanborn, Dara Birnbaum, Jonathan Borofsky & Gary Glassman, Stefaan Decostere & Chris Dercon, Ed Emshwiller, Jean-Luc Godard & Anne-Marie Miéville, Dan Graham, Peter Greenaway, Gary Hill, Michael Klier, Thierry Kuntzel, Joan Logue, Meredith Monk, Jacques-Louis Nyst, Marcel Odenbach, Tony Oursler, Nam June Paik & Shigeko Kubota, Michael Smith, Bill Viola, William Wegman und Robert Wilson vorgesehen (21. Mai - 17. August).

Jean-Luc Godard beginnt seine Videoserie Histoire(s) du Cinéma, deren beiden ersten Episoden in Cannes noch im gleichen Jahr gezeigt werden, doch auf Canal + erst 1989 gesendet werden. Bis 1997 wird er sechs Kapitel gedreht haben, und darüber hinaus noch Les enfants jouent à la Russie und Deux fois cinquante ans du cinéma français (1994).

Großbritannien
In der Tate Gallery in London findet die Ausstellung The Elusive Sign: British Avant-Garde Film and Video 1977-1987 statt, die vom Arts Council und vom British Council orgnaisiert wurde und anschließend eine internationale Tournee startet. Die Auswahl trafen Michael O'Pray, Tamara Krikorian und Catherine Elwes, mit Kunstwerken von Catherine Alwes, Georges Barber, Ian Bourn, Sera Furneaux, Judith Goddard, David Hall, Mona Hatoum, Steve Hawley, Tamara Krikorian, David Larcher, Jayne Parker, Christopher Rowland, Mark Wilcox und Graham Young.

Österreich
In Linz findet das Festival Ars Electronica '87: Der freie Klang statt.

In Graz ist das Video das Thema des Steirischen Herbstes. Die jungen österreichischen Künstler stellen ihre Videos auf der Video of the 80s vor.

Schweiz
Im Kunstmuseum in Bern findet die Ausstellung Die Gleichzeitigkeit des Anderen statt, die von J. Glaesemer organisiert wurde und von den dominierenden und marginalen Kulturen aus der Perspektive der bildenden Kunst handelt (mit Marina Abramovic, Joseph Beuys, Christian Boltanski, Rebecca Horn und Dennis Oppenheimt) (21. März - 14. Juni).

Spanien
In Barcelona findet die erste Video-Biennale in der Barcelona Savings Bank statt, mit Videoinstallationen von Silvia Gubern, Angel Jové, Marie-Jo Lafontaine, Antoni Llena, Mary Lucier, Xavier Olivé, Carles Santos und Bill Viola.

Vereinigte Staaten
Im San Francisco Museum of Modern Art wird das Media Arts Department gegründet.

Im Institute of Contemporary Arts von Boston findet die Ausstellung The British Edge: Video: Rescanning statt, mit einer von Jeremy Welsh getroffenen Auswahl an Videos von Kevin Atherton, Catherine Elwes, Tina Keane, Culture Video, Graham Young, Marion Urch und Steve Hawley.

1988
Dänemark
Im Pumpehuset in Kopenhagen findet Video Marathon II statt, wo Videobänder und Installationen unter anderem von Marcel Odenbach, Marie-Jo Lafontaine, und dänische Produktionen von King Kong Productions (November) vorgestellt werden.

Eröffnung des Fernsehsenders TV2 nach dem Modell von Channel 4 in Großbritannien. Es handelt sich um ein Fernsehnetz mit einer internen begrenzten Produktion und einer Politik, bei der man ausländische Filme kauft, Videokunstwerke vertreibt und sendet.

Der Danish Film Workshop organisiert das erste Festival The Danish Film + Video Workshop Festival, das alle zwei Jahre stattfindet.

Deutschland
Gründung der Media Art Productions in Köln.

Im Rahmen der Marcel Duchamp gewidmeten Ausstellung Übrigens sterben immer die anderen. Marcel Duchamp und die Avantgarde seit 1950 im Museum Ludwig in Köln werden Videos von Anemic Cinéma, ein von Russell Connor durchgeführtes Interview mit Marcel Duchamp, Duchampiana von Shigeko Kubota, Merce by Merce by Paik von Nam June Paik, The Last Videotapes of Marcel Duchamp von John Sanborn & Kit Fitzgerald und Through the Large Glass von Hannah Wilke gezeigt.

Anläßlich der Ausstellung Internationale Photoszene Köln im Museum Ludwig in Köln wird Circling gezeigt, die erste Videokabelübertragung zwischen Vancouver und Köln. Folgende Künstler wirken mit: Birgit Antoni, Hank Bull, Douglas Davis, Delta galerie, Hora Z von Karin Hazelwander, Infermental VIII, Mischa Kuball, Station Rose, Maria Vedder, Videolabyrinth und Waterfront (5.-11. November).

Frankreich
Im ARC, im Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris, findet Ateliers 88 statt (28. April - 26 Juni).

Großbritannien
In der City Art Gallery von Manchester ist Down the Tube zu sehen, eine Auswahl an Videoinstallationen und -bändern, die von Catherine Elwes, Marion Urch, Sven Harding, Culture Video, Marty St. James und Anne Wilson ausgesucht wurden. Mit Installationen von Mineo Aayamaguchi.

Edge 88, das internationale Festival für Performances, Installationen und Videos wurde von Rob La Fresnais an verschiedenen Orten in London organisiert. Jeremy Welsh stellt seine Videothek "The Observatory" vor. Auf dem Programm stehen europäische Videos, unter anderem von Marina Abramovic & Ulay, Klaus Wom Bruch. Gezeigt werden Installationen von Ulrike Rosenbach und Tina Keane.

Genlock ist eine Videowanderausstellung, die von Interim Art und LVA organisiert wurde. Es werden Videos gezeigt, die bei Kevin Atherton, Atalia Shaw und Cathy Acker, Stuart Märzhall und Neil Bartlett, Isaac Julien und Julian Sommerville in Auftrag gegeben wurden. Eine Auswahl an Videos ausländischer Künstler und historischer Kunstwerke handelt von den Themen des Monologs, des Beichtstuhls, des Selbstportraits und der Performance.

Österreich
In Linz findet das Festival Ars Electronica '88: Kunst der Szene statt.

Spanien
Im Museo Naciónal Centro de Arte Reina Sofia in Madrid ist die Ausstellung La Imagen Sublime: Video de creación en España 1970-1987 zu sehen.

Vereinigte Staaten
Im Long Beach Museum of Art findet die Ausstellung Planes of Memory statt (Organisatorin: Jacqueline Kain). Bei der Ausstellung handelt es sich um eine Retrospektive der ersten Videoinstallationen Bruce Naumans, Beryl Korots und Peter Campus.

Open Channels III (Organisator Peter Kirby) ist ein Produktionshilfsprogramm, das 1985 vom Long Beach Museum gegründet wurde, und an dem David Bunn, Paul Kos, Donna Matorin, Paul McCarthy und Jim Shaw mitwirken (24. Januar - 28. Februar).

1989
Dänemark
In der Royal Academy of Fine Arts in Kopenhagen gründet man die School of Media Art auf Inititative Torben Christensens hin, der 1994 der erste Media Art-Dozent der Akademie wird. Die Mitglieder der Gruppe Koncern waren die ersten Schüler an dieser Schule (I.N. Kjaer, Joachim Koester, Lars Bent Petersen und Ann-Kristin Lislegaard).

Deutschland
Klaus Vom Bruch, Ingo Günther, Marcel Odenbach usw. gründen die Künstlergruppe ATV (Alternativ Television).

In Köln findet die Ausstellung Video-Skulptur retrospektiv und aktuell 1963-1989 statt, die vom Kölnischer Kunstverein und der DuMont-Kunsthalle organisiert wurde. Auf der Ausstellung sind 45 Künstler vertreten (Skulpturen, Installationen), unter anderem Shigeko Kubota, Thierry Kuntzel, Les Levine, Bruce Nauman, Marcel Odenbach, Nam June Paik. Klaus Vom Bruch leitet die Live-Bilder eines Russischen Fersehprogramms um (März).

Veröffentlichung von Video-Skulptur retrospektiv und aktuel: 1963-1989 von Wulf Herzogenrath und Edith Decker.

Finnland
Marikki Hakola, Minna Tarkka und Perttu Rastas gründen den Produktions- und Sendebetrieb AV-Arkki, der zur Gruppe Muu gehört. Ziel ist, finnische Produktionen zu sammel, zu archivieren und in Umlauf zu bringen.

In Kuopio findet auf Initiative der Gruppe Muu das erste MuuMedia-Festival statt , das dem Finnischen Video gewidmet ist. 1991 wird das Festival nach Helsinki verlegt.

Frankreich
Zum achten Mal findet in Monte-Carlo das "Forum International des Nouvelles Images" statt. Es wird von den Organsiatoren des internationalen Fernsehfestivals in Monte-Carlo und dem Institut national de l'audiovisuel organisiert. Diesmal lautet das Thema: "Bilder in Freiheit" (8.-11. Februar).

Im ARC, im Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris, findet die Ausstellung La Fée Electricité statt. Im Saal Dufy werden zwei Videoskulpturen (Roboter) von Nam June Paik vorgestellt: Ciceron und Diderot (28. April - 31. Oktober).

Chris Marker beginnt, am Installationsprojekt Zapping Zone zu arbeiten (ca. zwanzig Videos, die zwischen 1998 und 1990 entstanden). Die Installation wird in ihrer ersten Version 1990 auf der Ausstellung Passages de l'image im Centre Georges Pompidou in Paris gezeigt. Sie setzt sich aus 13 Videozonen und 7 EDV-Zonen zusammen. Es handelt sich dabei um ein offenes Kunstwerk, das bei jeder neuen Präsnetation verändert wird. (1992, 1994, 1997 und 1998).

Großbritannien
In der Tate Gallery von London findet auf Initiative des Stedelijk Museum von Amsterdam die Wanderausstellung The Arts for Television, and Revision mit Kunstwerken von Fernsehkünstlern statt.

Video Positive ist eine Wanderausstellung in Großbritannien (Tate Gallery in London, Blue Coat Gallery und Williamson Art Gallery in Liverpool) mit Videoinstallationen, Performances, Projektionen und Vorträgen. Die Organisatoren sind Eddie Berg und Steve Littman. Die erste Videowand Großbritanniens wurde bei Judith Goddard, Steve Littman, Kate Meynell, Steve Partridge, Simon Robetshaw und Mike Jones in Auftrag gegeben. Des weiteren werden Installationen von David Hall, Mineo Aayamaguchi, Zoe Redman, Chris Rowland, Marion Urch und Jeremy Welsh gezeigt.

Japan
Im Nagoya City Art and Science Museum in Nagoya ist The First International Biennale-ARTEC '89 zu sehen. Unter anderem wirken folgende Künstler mit: Ed Emshwiller, Ingo Günther, Catherine Ikam, Takamichi Ito, Piotr Kowalski, Tatsuo Miyajima, Ko Nakajima, Bill Parker, Fabrizio Plessi und Jeffrey Shaw & Dirk Groeneveld (7. Juli - 26. November).

Österreich
In Linz findet das Festival Ars Electronica '89: Im Netz der Systeme - Für eine interaktive Kunst statt. Das Thema lautet: "European Mobile Media Art Project". Daran teil nehmen unter anderem Gerhard J. Lischka, Jeffrey Shaw, Peter Weibel.

Vereinigte Staaten
Im Museum of Contemporary Art in Los Angeles ist die Ausstellung A Forest of Signs zu sehen.

Raymond Bellour gestaltet die Wanderausstellung Eye For I: Video Self-Portraits, die von Independant Curators Incorporated von New York organisiert wurde. Die Werke amerikanischen Videokünstlern werden der Kunst europäischer Künstler gegenübergestellt: Vito Acconci, Gerd Belz, Peter Campus, Juan Downey, Jean-Luc GodardGary HillJoan JonasThierry Kuntzel, Pier Marton, Danièle & Jacques-Louis Nyst, Marcel OdenbachUlrike Rosenbach und Bill Viola. Ausstellungsorte: Muncie (Vereinigte Staaten), Mailand, Ferrare (Italien), Vancouver (Kanada), Rutgers, Greensboro, Santa Barbara, Winnipeg (Vereinigte Staaten).